Camille Bertault und David Helbock, zwei Ausnahmekönner des jungen europäischen Jazz, erkunden das unermesslich wundersame Spielfeld des Jazz. Sie ist Frankreichs Rising Star des Jazzgesangs und der Österreicher einer der interessantesten Pianisten des Kontinents. Beide sind sie beispiellos wandelbar und fesselnde Geschichtenerzähler mit einem tiefen Sinn für Klangfarben und großer Lust, die Grenzen ihres Metiers zu sprengen. Beide kommen sie ursprünglich von der Klassik, beide lieben sie das ganze Spektrum der Musik, und lassen sie, opulent und vielseitig, in neuem Licht erstrahlen.
Wegen der vielen Corona-Pausen kam es erst im letzten Sommer beim INNtöne Jazzfestival zur begeistert aufgenommenen Live-Premiere ihres Duos. Die Hommage „Para Hermeto“, Gismontis „Frevo“, Björks „New World“, Monks „Ask Me Now“ und Alexander Skrjabins C-Moll Etüde Op. 2 No. 1 bilden das Grundgerüst des Albums „Playground“.
Camille Bertault beherrscht die einzigartige Kunst der Vokalise, mit der ihre Stimme die Melodie wie ein Instrument trägt, mal artistisch und in rasender Geschwindigkeit, mal ganz sanft und fast nur gehaucht. David Helbock nützt kreativ alle Klangmöglichkeiten seines Instruments, indem er nicht nur die Tasten, sondern auch die Saiten des Flügels dämpft und direkt bespielt, den Korpus als Perkussionsinstrument benutzt und die Klänge elektronisch verfremdet. „Erstmals habe ich hier auch viel mit Loops gearbeitet“, ergänzt er.
„Playground“ ist ein Kaleidoskop der Klangfarben und Emotionen, mitreißend, spannend, immer überraschend. Getragen von atemberaubender Gesangs- und Spieltechnik, bei der doch das Wesentliche nie vergessen wird: „Es geht nicht darum, Stärke oder Virtuosität zu zeigen, sondern darum, die Wahrheit des Augenblicks auszudrücken,“ sagt Camille Bertault.